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Marion Eichmann

Paperschnitte Collagen - Marion Eichmann

Marion Eichmann
Biografie

1974  in Essen geboren
1994 -1995 Universität der Künste UDK Berlin, Bildende Kunst
1996 Deutsche Oper Berlin, Assistenz Bühnenbild
1996 – 2002 Kunsthochschule Berlin Weißensee
2002 Diplom, Kunsthochschule Berlin Weißensee – 16324800 Maschen, eine Raumcollage
2003 Meisterschülerin, Kunsthochschule Berlin Weißensee, Prof. Gotenbach –„Ping Pong“ eine Raumcollage

Ausstellungen

2016 Städtische Galerie Lahr
2016 Retrospektive GEHAG Forum Berlin
2016 „Neue Arbeiten“, Galerie Tammen & Partner, Berlin
2015 Ny-Tokyo-Istanbul, Hessisches Landesmuseum Darmstadt & Schader Stiftung 
2015 Neue Arbeiten, DavisKlemmGallery, Wiesbaden
2015 Collagen, Galerie Rigassi, Bern
2014 „Mit Schere und Papier“, Schloss Mochental, Galerie Schrade 
2014 „Look Twice“, Galerie Schrade, Karlsruhe
2013 Altes Pumpwerk Neckarau, Mannheim
2013 „Zeichnung / Collage“, Galerie Tammen & Partner, Berlin 
2012 Zeichnung Installation Collage, Galerie Tammen
2011 GEHAG FORUM, Berlin 
2011 „N.Y. LINES“ Collagen, Galerie Geiger, Konstanz
2011 „Look Twice“, Kunstverein Bretten
2010 „Auf Weiss“, Städtische Galerie Lahr 
2010 „N.Y. goes Istanbul“, Galerie Geiger, Konstanz 
2009 „Collagen“, Galerie T40, Düsseldorf 
2008 „DRUP(A)RT – SPECIAL ZUR DRUPA“ INSTALLATION, Galerie T40, Düsseldorf 
2008 „Buffet Dreaming“, Galerie Geiger Konstanz
2007 „Tokyo – New York Collagen“ Installation, Galerie Geiger, Konstanz
2007 „3D – Objekte und Collagen“, Galerie T40, Düsseldorf 
2007 Zeichnungen, Galeriarmazèm Lissabon
2007 Zeichnungen, Collagen, Kunstverein Rastatt 
2006 Zeichnungen Artae, Galerie und Kunstvermittlung, Leipzig
2006 „NY to go, Tokyo mono“, Galerie: deArtis Zug, Schweiz
2006 „Collagen NY to go“, Galerie Döbele, Dresden 
2006 „Drawings and Collages“, Galeriarmazèm Lissabon 
2006 „Ny to go“, Galerie ArtBüro Berlin
2004 „Tokyo Mono“, Berlin, Auguststrasse 
2004 „Eingestickter Mini“, Künstlerische Kooperation mit BMW 
2003 –Galerie Lothringer 13, München Lecture: Social Fabric, Kuratorin: Courtenay Smith 
2003 „Ping Pong“ Eine Raumcollage, Joachimstrasse 3, Berlin Mitte 
2003 „Mart Stam“, Mini, Friedrichstrasse Berlin
2002 „16324800 Maschen“ Eine Raumcollage, Galerie Hinterconti, Hamburg 
2002 „Berlin Collagen“, Galerie Elektrohaus 88, Hamburg
2002 „Zeichnungen, Strickkleider und Collagen“, Galerie Kurkhaus Müller, Berlin 
2002 Modenschau, Kulturbrauerei Berlin 
2002 „16324800 Maschen“ Eine Raumcollage, Auguststrasse 52, Berlin Mitte 
Marion Eichmann

Preise
Auszeichnungen

2014 Franz-Joseph-Spiegler-Preis
2014 Arbeits-Stipendium Schloss Mochental
2003 – 2004 Stipendium des DAAD
2002 Mart Stam Förderpreis 2003
2002 NaFög- Stipendium zur Förderung des künstlerischen Nachwuchses 2003/2004

Messen

2016 CONTEXT NEW YORK, NY, Galerie Tammen 
2016 ART KARLSRUHE  ONE ARTIST SHOW, Galerie Tammen / Galerie Schrade / DavisKlemmGallery
2015 ART MARKET BUDAPEST, Galerie Tammen
2015 ART KIAF, Seoul, Korea, DavisKlemmGallery 
2015 ART FAIR Köln ONE-ARTIST-SHOW, Galerie Schrade DavisKlemmGallery
2015 “KATZENGOLD“, Landesverband Berliner Galerien 
2015 POSITIONS, Berlin, Galerie Tammen 
2015 ART KARLSRUHE ONE ARTIST SHOW, Galerie Tammen / Galerie Schrade / DavisKlemmGallery / Galerie Geiger 
2014 ART  FAIR – KÖLN, DavisKlemmGallery 
2014 ART MARKET BUDAPEST, Budapest Galerie Tammen & Partner, Berlin 
2014 ART BODENSEE, Galerie Geiger 
2014 ART KARLSRUHE, Galerie Geiger, Konstanz 
2014 ART KARLSRUHE ONE ARTIST SHOW, Galerie Tammen & Partner, Berlin 
2014 ART KARLSRUHE, DavisKlemmGallery, München/Wiesbaden 
2013 CONTEMPORARY ISTANBUL, Galerie Tammen & Partner, Berlin 
2013 ART.FAIR, Davis Klemm Gallery München 
2013 PREVIEW BERLIN, Art Fair Galerie Tammen & Partner, Berlin
2013 ART KARLSRUHE ONE-ARTIST-SHOW, Galerie Tammen & Partner, Berlin 
2013 ART KARLSRUHE, Galerie Geiger, Konstanz 
2012 ART.FAIR, Davis Klemm Gallery, München 
2012 ART KARLSRUHE, Galerie Geiger, Konstanz 
2011 ART KARLSRUHE, Galerie Geiger, Konstanz
2010 ART KARLSRUHE, Galerie Geiger Konstanz 
2009 ART Biesenthal, „Inkonstruktion IV“ 
2009 ART KARLSRUHE, Galerie Geiger Konstanz 
2008 MIAMI, BRIDGE ART FAIR, Galerie T40 
2008 ART KARLSRUHE, Galerie Geiger, Konstanz 
2007 BRIDGE MIAMI, Galerie T40 Düsseldorf 
2007 LISTE KÖLN, Galerie Döbele, Zeichnungen Collagen 
2007 ART KARLSRUHE, Galerie Döbele, Collagen Installation 
2006 ART SALZBURG, Galerie Döbele,“Zeichnungen Collagen“
2006 BERLINER LISTE, Galerie Döbele, „Objekte Collagen“

Marion Eichmann

„Ich weiß, dass mir Stillstand nicht liegt“ 
Birgit Möckel über die Zeichnungen und Papierschnitten von Marion Eichmann

Mit überbordender Präzision und filigraner Dynamik ziehen sich Linien und Schnitte durch das Papier, führen in die Tiefe, greifen in den Raum, doppeln oder überlagern sich, umreißen Figuren und Gegenstände, Innen- und Außenräume und ordnen leise die Welt. Kaum eingetreten in das Atelier der Künstlerin ist man umgeben vom Spiegel dessen, was sich als graphischer Zugriff und farbige Spur auf den groß- und kleinformatigen Papierbögen abbildet. Nichts anderes als die sichtbare Wirklichkeit ist die Bühne für die graphischen Erkundungsreisen, mit denen Marion Eichmann aus der Überfülle des Gesehenen schöpft, alles detailreich auf ein lineares Gerüst reduziert und in so mitreißenden wie spielerisch heiteren raumgreifenden Tableaus vor unseren Augen ausbreitet. 
Mit jedem neuen Thema, sei es die intensive Erkundung einer Metropole, wie Tokyo, New York, Istanbul oder die akribische Aneignung einer Berliner Atelierwohnung, immer wieder sucht die Künstlerin den direkten Dialog mit dem Gegenüber, um es in detailgenauer Reduktion mit Stift und Schere dem Papier einzuverleiben. Alles ist so gesehen, alles entspringt Stück um Stück der Realität und ist dennoch weit mehr als ein Abbild. Ob Zeichnung oder dreidimensionales Objekt: Jedes Ding wird auf seine graphische Struktur untersucht und konsequent mit den Prinzipien des Denkens in der Linie in das Bild überführt. Marion Eichmann ist immer Zeichnerin, zeichnet mit Lust am spielerischen Finden ihr ganzes Leben lang und lotet diese so direkte wie universale Disziplin mit steter Neugier und nicht zuletzt immenser Ausdauer immer neu aus. 
Mit scheinbar leichter Hand entstehen neben den auf strengem Lineament aufgebauten Zeichnungen und Papierschnitten aktuell Stillleben und Innenräume, die äußerst sparsam oder mit farbiger Wucht Ausschnitte aus der direkten Umgebung der Künstlerin ins Bild setzen. Ateliersituationen, Bücherregale, Arbeitsutensilien: Beiläufig erzählen die detailreichen Ausschnitte eigene Geschichten und sind als Thema doch so geläufig, dass sie wiederum dem künstlerischen Medium größtmögliche Aufmerksamkeit sichern und ganz subtil den Blick auf einen höchst individuellen, vielschichtigen und zeitintensiven Werkprozess lenken, der die Linie weiter und weiter in den Raum führt, bis auch ein räumliches Objekt ein Eigenleben finden kann. Als Ergebnis mehrerer überlagernder Arbeitsschritte steht am Ende eines jeden Werkprozesses eine Zeichnung, die sich partiell aus der Fläche löst, mit Schnitten, Fundstücken, Überschneidungen, perspektivischen Doppelungen oder gestalteten modellgleichen Objekten in den Raum und in die Wirklichkeit findet oder auch unverhofft in die Abstraktion führen kann.
Was aus der Ferne als bloßer Farbwert erscheint, kann sich in der Nahsicht als reales Fundstück entpuppen – aus dem reichen Arsenal der Künstlerin, das diese seit Jahren auf ihren Wegen durch die Stadt sammelt. Punktuell in die Komposition gesetzt, bilden diese zurückhaltenden Farbwerte ein eigenes Koordinatensystem in der Bildtopographie, das die lineare Struktur verfremdet und mit dem Eigenwert von Farbe und Materialität kontrastiert, um alles zu einem so poetischen wie alltäglichen Kosmos zu verweben. Parallel zu diesen Kompositionen mit zart farbigen Setzungen, entstehen aktuell leuchtend farbige Collagen von Stillleben und Interieurs, in denen die Künstlerin mit intensiven Farbkontrasten und neuen dunklen Flächen ihr „Papier-Kolorit“ erweitert, sich weiter durch die Fläche in den Raum schneidet, um auch hier das Spiel von Linie, Grenze und Grenzüberschreitung, Neben- und Miteinander neu auszutarieren. 
„Ich weiß, dass mir Stillstand nicht liegt“: Nicht zufällig zieht es Marion Eichmann immer wieder in die quirligsten Metropolen. Während eines Aufenthaltes in Istanbul entstanden energetisch aufgeladene Straßenszenen, die das Pulsieren der Stadt vergegenwärtigen. In aktuellen Arbeiten werden diese Impulse aufgenommen und die räumliche Dimension der Zeichnung neu befragt. Mit ihren perspektivisch komplexen Überlagerungen linearer Strukturen zeigt sich diese neue Werkserie als vibrierender Spiegel städtischen Lebens und luftiges Echo intensiver Eindrücke.
Rückzugsort ist und bleibt das Atelier. Zeigt sich nicht in jeder Ecke, an jeder Wand, in jedem Regal ein Stück vorgefundene Welt, das ganz unmittelbar in immer neuen Ausschnitten fokussiert und mit Stift und Schere in eine eigene Bildsprache übersetzt werden will? Kein Detail ist zu alltäglich, um nicht täglich neu gesehen zu werden. In den quicklebendigen Arbeiten von Marion Eichmann erwächst aus jedem Ding ganz selbstverständlich ein seismographisches Zeichen für die intensive Wahrnehmung der Welt und lässt sie in feinen Klängen mit lauten und leisen Linien und Farben erleben.